Judo: UJZ Mühlviertel steht fix im Final Four

Das UJZ Mühlviertel feierte zum Herbstauftakt der Judo-Bundesliga einen überraschend klaren 9:5-Erfolg in Wimpassing und fixiert damit genau wie Galaxy, Wimpassing und Flachgau vorzeitig den Einzug in das Final Four. „Das Saisonziel haben wir erreicht, was nun kommt, ist Draufgabe“, sagte ein hörbar zufriedener Martin Schlögl.
Nach dem überragenden 11:3 im Vorjahr nun das 9:5 auswärts bei den bis dahin noch ungeschlagenen Niederösterreichern, die dadurch die Tabellenführung an Galaxy verloren. Es scheint, als entwickeln sich die Mühlviertler allmählich zum Wimpassinger Angstgegner. Denn auch Samstag kämpften sich die UJZ’ler in einen wahren Rausch.

Die Ausfälle besser verdaut
Beide Teams mussten mit den gesperrten WM-Startern Daniel Allerstorfer (UJZ), Lukas Reiter, Aaron Fara (beide Wimpassing) sowie Junioren-EM-Starter Nikolas Rechberger (UJZ) je zwei Stammkämpfer vorgeben. „Am Ende muss man sagen, dass wir das doch besser kompensieren konnten“, gestand Schlögl. Und das obwohl das bei den Mühlviertlern beileibe nicht die einzigen Ausfälle waren. Simon Hofer, vor einem Jahr noch der große Matchwinner gegen Wimpassing, war mit einer Schulterverletzung out. Wojtek Kanik musste wegen einer Magen-Darm-Infektion sogar ins Spital. Hinzu kam, dass Mario Wiesinger nach einem mehrwöchigen Brasilien-Aufenthalt noch nicht bei hundert Prozent war (kämpfte deshalb 2. Bundesliga) und Tobias Weixelbaumer zuletzt krankheitsbedingt nicht trainieren konnte.

Reiter wog richtig ab
Anstelle Rechbergers stand bis 60 Kilo Lukas Lindorfer auf der Matte, der heuer somit von der Landesliga über die 2. Bundesliga bis in die 1. Bundesliga nach oben befördert wurde. „Er hätte sich einen Sieg verdient gehabt“, lobte Schlögl die Leistung des Niederwaldkirchners, der gegen Thomas Lang zweimal erst im Golden Score das Nachsehen hatte. Im ersten Kampf hatte er seinem Gegenüber gar schon zwei Shido-Bestrafungen aufs Auge gedrückt gehabt.
Bis 66 Kilo unterlag der rechtzeitig fit gewordene Weixelbaumer Wimpassings tschechischen Legionär David Pulkrabek mit Waza-ari. Eigentlich ein 60er, der bei der anstehenden WM in Baku an den Start gehen soll. „Aber möglicherweise durften beide Wimpassinger Tschechen in der Vorbereitung kein Gewicht machen“, mutmaßte Schlögl, da auch David Klammert anstelle seiner üblichen 90 diesmal bis 100 kämpfte.

Im zweiten Durchgang bekam beim UJZ bis 66 Youngster Samuel Gaßner seine Chance, der diese bestens nutzte, Pulkrabek schon im Griff dominierte. Trotz seiner gerade einmal 17 Jahre konterte der Ottensheimer seinen Gegner bei dessen tiefen Angriff eiskalt auf ein Waza-ari und hebelte ihn dann ab.
Bis 73 Kilo ließ Georg Reiter gegen Markus Pausch bzw. Lorenzo Angenendt nichts brennen, fuhr zwei sichere Punkte ein. Doch dass der Routinier überhaupt auf der Matte stand, war im Vorhinein nicht so sicher gewesen, schließlich wollte der Niederwaldkirchner keinesfalls gegen den Bruder seiner Lebensgefährtin Tina Zeltner, Michael Zeltner, kämpfen. Da Letzterer allerdings bis 81 Kilo abwog und Reiter bis 73 hatte er freie Bahn.

Shala in der 81er
Wegen der Ausfälle von Hofer und Kanik musste Driton Shala diesmal in der 81er ran, was er gut löste. Andreas Wenisch konnterte der Feuerwehrmann zweimal auf Wazari, ehe er allerdings besagtem Zeltner unterlag. Eine Niederlage, die zu diesem Zeitpunkt allerdings schon verschmerzbar schien, da das UJZ vor Shalas zweitem Kampf bereits mit 7:3 in front lag – und nach ihm jedes mal der Schweden-Express losrollte. Marcus Nyman (-90) und Joakim Dvärby (-100) sorgten gegen Florian Wallner sowie bereits erwähnten Klammert für vier UJZ-Punkte.
Binder macht den Allerstorfer

Doch damit nicht genug, hatte das UJZ sogar noch ein Ass im Ärmel. Eines, mit dem auch Schlögl nicht so ganz gerechnet hatte: „Als ich die Aufstellung für den ersten Durchgang gesehen habe, hatte ich mit einem 4:3 spekuliert.“ Dass es allerdings sogar ein vorentscheidender 5:2-Pausenstand wurde, dafür war Rainer Binder verantwortlich.
Der Hofkirchner Fleischhauer erwischte gegen Andreas Mruk zwar einen eher mäßigen Start, hatte sich nach gerade einmal einer Minute bereits zwei Shidos gefangen, schaffte es aber bis in die Verlängerung, in welcher er seinen baumlangen Gegner per O-soto-gari in die Matte beförderte. Binders achter Bundesliga-Sieg seiner Karriere – wahrscheinlich sein bisher wichtigster. Er hätte beinahe seinen neunten nachgelegt, allerdings zog er einen Würger nicht konsequent genug durch und unterlag Mruk letztlich.

Eine Runde zum Zuschauen
Von den beiden noch ausstehenden Grunddurchgangsrunden ist das UJZ in der nächsten kampffrei, ehe am 13. Oktober noch Dynamic One nach Niederwaldkirchen kommt. Da die ersten vier Teams fix durch sind, aber nur innerhalb eines Punkts liegen, geht nun das Taktieren los, um den „angenehmsten“ Halbfinalgegner (falls es so etwas überhaupt gibt) zu bekommen. Etwas, das Schlögl allerdings nicht in den Sinn kommt. „In der letzten Runde werden wir gegen Dynamic One voll auf Heimsieg gehen. In Niederwaldkirchen will ich sicher nicht verlieren. Ganz egal, welchen Gegner wir im Halbfinale bekommen könnten.“

Quelle: Abgerufen am 10/09/2018 von https://www.meinbezirk.at/rohrbach/sport/ujz-muehlviertel-steht-fix-im-final-four-d2889806.html

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